TELC.Deutsche. C1- Wortshatz 7_9
Digitale Medien
Medien in der Wissenschaft
Das Handy an Orten für soziale Begegnungen
Bringt uns das Internet enger zusammen?
Aus der Ferne studieren
Prüfungstraining: Hörverstehen, Teil 3
7_1_Medien in der Wissenschaft Abstract a Medien enthalten - so einer der berühmten medientheoretischen Sätze Marshall McLuhans vor allem eines: andere Medien. Eine Medienwissenschaft, die diese Einsicht ernst nimmt, darf sich nicht darauf beschränken, Einzelmedien zu isolieren. Mindestens so interessant wie die Frage, was ein Medium ist, ist die, wie Medien interferieren. Auf welche Weise kann zum Beispiel Kommunikation selbst als Medium verstanden werden? Oder wie gelingt es Medien, in unterschiedlichen Kulturkreisen Identität(en) herzustellen? Was passiert einem Medium, wenn es in ein anderes Medium alum gerät? |
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| Abstract b Das Institut für Mobilitätsforschung (imfo) verfolgt in seiner Arbeit das Ziel, zu größerer Transparenz und Objektivität des Themas „Mobilität" beizutragen. Abgeleitet aus dieser Zielsetzung zeigt der vorliegende Sammelband der gleichnamigen internationalen ifmo-Konferenz künftige Entwicklungen, Auswirkungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit ausgewählten Internetanwendungen auf und diskutiert diese kontrovers. Folgende Aspekte stehen hierbei im Mittelpunkt: Aufzeigen des „State of the art" und der Prognosen für die Zukunft in Bezug auf die Nutzer und Nutzungsintensität in Deutschland und der USA; Diskussion der individuellen und gesellschaftlichen Auswirkungen, die dieses noch relativ neue Phänomen mit sich bringt; Versachlichung der Diskussion der zu erwartenden verkehrlichen und umweltrelevanten Effekte anhand spezifischer Anwendungsbereiche der virtuellen Mobilität sowie Identifizierung von weiterem Forschungsbedarf und Aufzeigen von Handlungsoptionen/-chancen. |
Abstract c Ziel des Beitrags ist es, neben Nutzungsmustern und -motiven den Stellenwert des Internets im Alltag und im Medienrepertoire nachzuzeichnen. Empirische Grundlage sind 102 qualitative Einzelinterviews mit Internetnutzern zwischen 14 und 67 Jahren. Die Teilnehmer wurden nach dem Prinzip der „,theoretischen Sättigung" ausgewählt. Theoretischer Hintergrund sind der Uses-and-Gratifications- Approach und die Habitus-Kapital-Theorie von Bourdieu. Die Befunde zeigen, dass das Internet zwar fest in den Alltag der Befragten integriert und dort nicht mehr wegzudenken ist, die Angebote aber je nach Alter, Geschlecht und sozialer Position sehr unterschiedlich genutzt werden. Während ältere Onliner und Menschen mit einem kleinen Verkehrskreis und geringer Aufstiegsmotivation vor allem „leibnahe" Bedürfnisse befriedigen (Alltagserleichterung, Kontakt zu Angehörigen und engen Bekannten), nutzen junge Menschen (unter 30 Jahren), Männer und Berufstätige (vor allem Selbstständige und Angestellte in gehobenen Positionen) ein größeres Spektrum an Anwendungen. |
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Abstract d In einer Längsschnittstudie wurde versucht, unter Berücksichtigung des Sozialstatus mögliche Effekte eines erhöhten Fernsehkonsums auf die Entwicklung von Sprach- und Lesekompetenzen von Vor- und Grundschulkindern aufzudecken. Im Rahmen dieser Untersuchung konnten die in der Literatur gefundenen Zusammenhangsmuster dahingehend bestätigt werden, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien mehr fernsahen und ein erhöhter Fernsehkonsum gleichzeitig mit schwächeren Sprach- und Lesekompetenzen korrespondierte. Darüber hinaus wurden in einer differenzierteren Analyse Kinder mit hohem Fernsehkonsum (Vielseher) und Kinder mit geringer ausgeprägtem Fernsehkonsum (Normal- und Wenigseher) in Bezug auf die Entwicklung ihrer Sprach- und Lesekompetenzen gegenübergestellt, wobei der sozioökonomische Status zusätzlich als Faktor berücksichtigt wurde. Dabei ergaben sich Interaktionen zwischen den beiden Faktoren Fernsehkonsum und Sozialstatus in dem Sinne, dass innerhalb der Gruppe der Kinder mit hohem sozioökonomischen Status die Vielseher häufig besonders schlechte Leistungen erbrachten. Die in der Literatur verbreitete Mainstreaming- Hypothese", der zufolge hoher Fernsehkonsum Schichtunterschiede in den Leistungsmaßen reduziert, ließ sich demnach nur teilweise bestätigen. | |
Abstract e Neben Information, Unterhaltung und Transaktion sind es in erster Linie Sozialkontakte, die im Internet gesucht und gefunden werden. Im Zuge von Online- Sozialkontakten werden Identitäten dargestellt und wahrgenommen, zwischenmenschliche Beziehungen gepflegt und soziale Gemeinschaften gegründet. Mittels Internet gelangen Personen und Gruppen in unsere kommunikative Reichweite, denen wir außerhalb des Netzes nie begegnet wären. Zudem erlauben die Besonderheiten der computervermittelten Kommunikation (zum Beispiel Pseudonymität, schriftliche Gespräche, Selbstdarstellung durch Avatare, Adressierung vielfältiger Publika) einen veränderten Umgang miteinander. Die große Mehrzahl der Internetnutzerinnen und -nutzer erlebt Sozialkontakte im Internet als positiv und bereichernd. Bei einer Minderheit dagegen führt die Suche nach Sozialkontakten im Internet zu Problemen, etwa zu einer suchtähnlichen oder zwanghaften Extremnutzung, zu Belästigung, sozialen Konflikten, Verletzungen der Privatsphäre usw. Sozialkontakte im Internet tragen zum Empowerment gesellschaftlicher Minderheiten bei. Bei Minderheiten, die als zu Unrecht diskriminiert gelten, wird dies als Chance gewürdigt. Bei Minderheiten, die im jeweiligen kulturellen Umfeld als zu Recht ausgegrenzt gelten, gilt Internet- Empowerment dagegen als Gefahr. Die Virtualisierung sozialer Kontakte erschließt nicht zuletzt der sozialwissenschaftlichen nicht zuletzt der sozialwissenschaftlichen Forschung neue Untersuchungsformen und Datenquellen, erfordert aber auch neue ethische Richtlinien. |
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7-2-Das Handy an Orten für soziale Begegnungen „Wir haben kein WLAN. Sprecht miteinander." Diese Aussage findet sich immer mal wieder auf Tafeln von Restaurants, Cafés oder Kneipen. Anstatt also den Gast um Entschuldigung zu bitten, dass der Online- Service nicht zur Verfügung steht, präsentiert man sich selbstbewusst als Ort der realen sozialen Begegnungen, an dem eine Internetverbindung nur stören würde. Eine Bar in Rio de Janeiro, Brasilien, ist da sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Die Betreiber verwendeten im Rahmen einer Werbeaktion Biergläser des Designers Mauricio Perussi, die nur aufrecht stehen können, wenn man sein Smartphone darunterlegt. Auf diese Weise sollen die Werbeaktion Biergläser des Designers Mauricio Perussi, die nur aufrecht stehen können, wenn man sein Smartphone darunterlegt. Auf diese Weise sollen die Gäste gezwungen werden, dem Mobiltelefon die Aufmerksamkeit zu entziehen und sich stattdessen mit ihrem Gegenüber zu beschäftigen. Der Werbefilm, in dem das „Offline-Glas" vorgestellt wird, machte innerhalb kürzester Zeit im Internet die Runde und wurde vermutlich auf Tausenden von Smartphones angesehen. Ob die Gäste der Bar nun tatsächlich mehr miteinander sprechen und ob auch andere Gastronomiebetriebe die Gläser in ihr Programm aufnehmen, ist bisher nicht bekannt. |
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7-3-Bringt uns das Internet enger zusammen? | Das Internet hat im Lauf von wenigen Jahren unsere Welt und unser Leben verändert, da es uns ermöglicht, innerhalb von Sekunden mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten. Wo früher ein Brief tage- oder sogar wochenlang unterwegs war, bis er beim Empfänger ankam, erhalten wir heute eine Flut von kürzlich verfassten E-Mails, die wir auch sofort beantworten können. Telefonate in andere Länder, die vor nicht allzu langer Zeit noch hohe Kosten verursacht hätten, sind nach und nach durch unentgeltliche Messenger-Dienste und Internettelefonie ersetzt worden. Ein weiterer Trend, der sich mit dem Internet entwickelt hat, ist ein umfangreiches entwickelt hat, ist ein umfangreiches Angebot an sozialen Netzwerken. Hier können die Anwender persönliche oder professionelle Profile erstellen und diese mit Kontakten auf der ganzen Welt teilen. Nicht selten befinden sich in einer „Freundesliste" auf einem solchen Portal Hunderte von Kontakten, mit denen wir Nachrichten austauschen oder Bilder und Videos teilen. Informationen über Ereignisse verbreiten sich heute über das Internet schneller denn je. Außerdem ist es möglich, innerhalb eines Netzwerks bestimmten Gruppen beizutreten, die spezielle Interessen verfolgen, etwa Fan oder „Follower" einer bekannten Person zu werden und/oder die Beiträge der Netzwerkfreunde zu kommentieren. Dies geschieht über einfache Symbole, sogenannte Emojis, die Zustimmung, Ablehnung oder Ähnliches ausdrücken, oder über eine Kommentarfunktion, die es zulässt, unter dem jeweiligen Beitrag einen kurzen Text zu verfassen. Während einige Menschen den Fortschritt der Technik bejubeln, kritisieren Skeptiker, dass wir uns über das Internet nicht wirklich näherkommen, sondern uns eben nur virtuell vernetzen. Manche Menschen mögen angesichts ihrer langen Freundeslisten Stolz empfinden, doch auch Psychologen vermuten, dass wir die Situation gelegentlich verkennen. Daher behaupten sie, dass sich zwischenmenschliche Beziehungen nicht in virtuellen Räumen herstellen lassen. Das Netz kann allenfalls ein Ort sein, an dem Kontakte gepflegt werden, wirkliche menschliche Nähe wird es aber kaum ersetzen können. |
7-4-Aus der Ferne studieren Seit zwei Semestern studiere ich jetzt an einer Fernuniversität Informatik und habe mir dafür einen festen Zeitplan erstellt. Es ist also nicht möglich, dass ich einfach aufstehe und lerne, wann ich will. Auf diese Weise würde ich wohl kein Semesterziel erreichen und erst recht keine Prüfungen bestehen. Es erfordert schon Disziplin, so ein Online- Studium zu bewältigen. Aber Vorteile hat es natürlich auch, sonst hätte ich mich sicher dagegen entschieden. Ich fange gern morgens früh an und habe dann den Nachmittag frei, um meinen anderen Interessen nachzugehen oder zu arbeiten; das würde ein Präsenzstudium nicht zulassen. Außerdem erspare ich mir lange Wege, weil ich ja nicht zur Uni fahren muss. Das finde ich sehr praktisch. (Frederick, 32 Jahre, Student) |
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| Das Online-Studium ist die Bildung der Zukunft, zumindest was die eher theoretischen Fächer betrifft. Wir bieten an unserer Fernuniversität zahlreiche Studiengänge an, die von einer Vielzahl Studierender besucht werden. Da die Anonymität immer noch das größte Problem beim Fernstudium darstellt, versuchen wir, unsere Studierenden durch zusätzliche Angebote an die Universität zu binden und erfolgreich zum Studienabschluss zu führen. Wir bieten virtuelle Sprechstunden und Webinare an, Chaträume, in denen Fragen gestellt werden können, und Foren, in denen Studierende ihre aktuellen Themen besprechen und sich gegenseitig helfen können. Für Berufstätige, die sich weiterqualifizieren möchten, eignet sich das Fernstudium hervorragend, da es ihnen eine flexible Zeitplanung ermöglicht. (Ulrike, 53 Jahre, Dozentin an einer Fernuniversität) |
Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen, an einer Fernuniversität zu studieren. Das würde ja bedeuten, dass ich den ganzen Tag allein vor meinen Unterlagen sitze und den Lernstoff abarbeite. Meiner Meinung nach dient das Studium doch auch dazu, persönliche Stärken zu entwickeln und Gedanken mit Lehrenden und anderen Studierenden auszutauschen. Das ist allein vor dem Computer kaum möglich. Ich kann für mich auch ziemlich sicher ausschließen dass ich die nötige Disziplin für ein Fernstudium hätte. Wahrscheinlich würde ich jeden Tag erst einmal ausschlafen und das Lernen ständig auf später verschieben. Im Präsenzstudium muss ich pünktlich zu den Veranstaltungen erscheinen und mich von Woche zu Woche darauf vorbereiten. Das hilft mir dabei, mich zu organisieren. (Paula, 22 Jahre, Studentin) |
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7-5-Prüfungstraining: Hörverstehen, Teil 3 |
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Liebe Studierende, liebe Gasthörerinnen und - hörer, ich freue mich, Ihnen heute unsere Gastreferentin Frau Dr. Meemann vorstellen zu dürfen, die uns ihre aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema „Medienkompetenz für Jugendliche" vorstellen wird. Frau Dr. Meemann stellt in ihrer neuesten Veröffentlichung die provokante These auf, dass Medienkompetenz heutzutage bedeutet, eine Auswahl aus dem Medienangebot zu treffen. Doch hören wir selbst, was unsere Referentin heute vorträgt. Ich wünsche uns allen interessante Einblicke in ein äußerst aktuelles Fachgebiet. |
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| Ich danke Ihnen, lieber Kollege, für diese freundliche Begrüßung. Meine Damen und Herren, seit Jahrzehnten wird an Schulen und Universitäten, in Behörden und Ministerien über das Thema „Medienkompetenz" diskutiert und die meisten Experten und Entscheidungsträger sind davon überzeugt, dass Jugendliche heute mehr denn je lernen müssen, einen nützlichen, aber auch kritischen Zugang zum Medienangebot unserer Zeit zu entwickeln. Daher wurde in den vergangenen Jahren viel Geld und Zeit investiert, um Jugendliche mit dem Medienangebot vertraut zu machen und ihnen die nützlichen Seiten des Internets näherzubringen. Viel wurde damit erreicht. Nahezu 100 Prozent der jungen Menschen nutzen das Internet und können so jederzeit auf Inhalte zugreifen, Daten austauschen und Freunde informieren. Bei der Medienkompetenz stand bisher die Frage im Vordergrund, wie man die Angebote nutzen kann. Heute steht im Fokus, wofür oder wie oft man sie einsetzt. So euphorisch die Stimmung auch bis heute ist, so sollten wir dennoch einige kritische Aspekte der virtuellen Welt nicht außer Acht lassen, die aus meiner Sicht ebenso Kompetenz erfordern wie das Nutzen der Online-Ressourcen. Zu den drei wichtigsten Faktoren zählen der temporäre Verzicht auf mediale Inhalte, das Prüfen der Quellen sowie der kritische Umgang mit Unterhaltungsmedien. Ich beginne mit dem Verzicht, da er den Kern meiner Empfehlungen bildet, komme dann auf die Quellenlage zu sprechen, um schließlich mit einigen Beispielen aus dem Bereich der Unterhaltungsmedien abzuschließen. Unser Gehirn wird rund um die Uhr mit medialen Inhalten konfrontiert und muss dabei gewaltige Datenmengen bewältigen. Das hat im Wesentlichen zwei Konsequenzen: Zum einen befindet sich das Gehirn in einem dauerhaften Belastungszustand und zum anderen werden die meisten Informationen aufgrund der Menge nur als Bruchstücke wahrgenommen. Immer seltener erholt sich das Gehirn, denn Phasen ohne Information sind selten geworden. Weil wir ständig neuen Informationen ausgesetzt sind, nehmen wir sie nur als Bild oder Schlagzeile wahr, überprüfen sie aber gleichzeitig immer seltener auf ihren Hintergrund. In diesem Zusammenhang bedeutet Medienkompetenz auch, Erholungsphasen für das Gehirn zu schaffen. Es braucht Zeit, um über die Wichtigkeit und Unwichtigkeit von Informationen zu entscheiden und so Platz für neue Informationen zu schaffen. Neben dem „Aussortieren" von Informationen müssen Jugendliche aber auch lernen, sich zu einzelnen Informationen eigene Gedanken zu machen und ihr Wissen darüber zu vertiefen. Wenn sie zu einem Thema nur auf fertige Lösungen zurückgreifen, wie sie im Internet in großer Zahl zu finden sind, lernen sie letztlich nur, fremde Ideen zu reproduzieren, aber kaum, eigene Ideen zu entwickeln. Kommen wir nun zu einem weiteren wichtigen Faktor, dem Prüfen der Quellen. Wenn ich im Internet nach Informationen suche, stellt sich mir häufig folgendes Problem: Die Herkunft der Informationen ist nicht klar gekennzeichnet. Daher kann ich nur schwer beurteilen, ob es sich bei den gefundenen Informationen um Fakten oder nur bloße Behauptungen handelt. Hier ist folgende Vorgehensweise zu empfehlen: Wir müssen uns kritisch mit den Informationen auseinandersetzen und möglicherweise verschiedene Informationsquellen vergleichen. Doch gerade das geschieht immer seltener. Wer nimmt sich schon die Zeit, den ganzen Artikel zu lesen, der sich unter einer Schlagzeile befindet? Wer bemüht sich, die Darstellung oder Argumentation zu untersuchen und mit eigenen Überzeugungen zu vergleichen? Wenn eine Information viele Likes bekommen hat, wird sie schon wahr sein. Gerade junge Menschen brauchen hier ein stärkeres Bewusstsein für die nicht immer gewährleistete Zuverlässigkeit der Informationen. Hier könnte der Unterricht in der Schule ansetzen. Jugendliche sollten meiner Meinung nach bewusst dazu angeregt werden, vor allem nach Hintergründen zu suchen und nicht nur Schlagzeilen wahrzunehmen. Sie sollten Behauptungen anzweifeln und sich darüber austauschen. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf das enorme Angebot an Unterhaltungsmedien eingehen. Es ist schwieriger geworden, sich nicht ablenken zu lassen. Im Internet stehen von Musik über Videos bis hin zu Online- Spielen zahlreiche Formen der Unterhaltung kostenlos zur Verfügung. Der Konsum dieser Inhalte ist permanent möglich und die Versuchung ist groß. Gerade elektronische Spiele nehmen die Aufmerksamkeit gefangen, weil sie nach einem einfachen Prinzip funktionieren. Eine Aufgabe muss bewältigt werden und wenn das gelingt, erhält das Gehirn einen Belohnungsreiz, etwa steigt man zum nächsten Level auf oder erhält ein weiteres Leben. Kurzfristig entsteht ein Gefühl der Zufriedenheit, das Spielende immer wieder erleben wollen. Das Suchtpotenzial ist somit bei Jugendlichen besonders hoch. Sie sehen, meine Damen und Herren, dass in der Welt der Medien weniger manchmal mehr ist. Ein sinnvoller Umgang mit Medien bedeutet vor allem eine Entscheidung darüber, wann und wie viel konsumiert wird und bei welchen Inhalten es hilfreich wäre, diese und deren Herkunft kritisch zu hinterfragen. Auf Sie als zukünftige Lehrkräfte kommt damit eine Herausforderung zu. Das Internet kann ein wertvoller Bestandteil der Medienlandschaft sein, wir müssen nur lernen, es effektiv zu nutzen. Ich danke Ihnen. Herzlichen Dank, Frau Dr. Meemann, für diese Denkanstöße. Meine Damen und Herren, Sie haben nun Gelegenheit, der Referentin weitere Fragen zu stellen. |
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